Das Georadarverfahren
Als Messverfahren wird ein elektromagnetisches Reflexionsverfahren (EMR), das Georadar, verwendet.
Über Sendeantennen werden beim Georadarverfahren hochfrequente elektromagnetische Impulse in den Boden abgestrahlt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Wellenfeldes ist abhängig von den elektromagnetischen Eigenschaften der Materialien und Objekte im Boden. Bedingt durch sprungartige Veränderungen dieser Parameter (unterschiedliche physikalische Eigenschaften) werden Teile der Impulse reflektiert und können so zum Empfangssensor gelangen. Das reflektierte Wellenfeld wird innerhalb eines entsprechenden Zeitfensters (0 ns bis 100 ns) registriert. Die Veränderungen der Signalform (Amplitude und Frequenz) erlauben Rückschlüsse auf die physikalischen Eigenschaften der durchstrahlten Medien, z.B. Mineralzusammensetzung, Feuchtigkeit und Porosität usw.
Die kontinuierlich empfangenen digitalen Daten werden zur Messüberwachung auf einem Farbmonitor grafisch dargestellt. So sind bereits vor Ort erste Aussagen bezüglich der Datenqualität, Bodenverhältnisse sowie registrierter Leitungsquerungen und Störobjekte möglich.
Die digital abgespeicherten Daten werden im Labor mit einem Computer verarbeitet. Geeignete Auswerteprogramme erlauben eine weiterführende Datenbearbeitung wie z.B. digitale Filterungen sowie farbige Ausdrucke der Daten in Form von so genannten Radargrammen.
Als Messgeräte kommen unterschiedliche System der Firma GSSI zum Einsatz. Tragbare Systeme vom Typ SIR 4000 und 3000 und ein fahrzeuggestütztes System Typ SIR 30. Entlang der Trasse werden, der Aufgabenstellung entsprechend, 1,0 und 2,0 GHz Hornantennen sowie 1,6 GHz-, 900 MHz- 400 MHz-, 300 MHz, 200 MHz- und 100 MHz bodengekoppelte Antennen eingesetzt.